Methodisches in Klasse 7 – 8

Im Alter von etwa 14 Jahren setzen für gewöhnlich massiv die Nationalgefühle ein. Die Schüler müssen ihre Wurzeln kennen lernen und empfinden üben. Das kann zur unter Umständen zur späteren Gangbildung und ähnlichen Erscheinungen führen. Die Lehrer treten dazu möglichst nicht in eine offene Opposition, da dies die Gruppen nur festigen würde. Stattdessen bauen sie auf die Empfindungsqualitäten, die in den Jahren zuvor angelegt wurden. Im Sprachunterricht etwa kann durch eine Vertiefung in das Werk herausragender Persönlichkeiten eine Liebe zur menschlichen Individualität geweckt werden. Und im Theaterspiel kann der Schüler aus sich selbst heraus und in eine andere Rolle hineinschlüpfen. Die Klasse eint sich im Klassenspiel.


Genaue Beschreibungen der Natur führen zu einem klaren, sachlichen Denken und damit zu Erkenntnis. Deshalb wird auch der phänomenologische Ansatz in den Naturwissenschaften (Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralogie) verfolgt und bewusst neben diejenigen Ansätze gestellt, die mehr auf Definitionen ruhen. Das Wesen der Natur wird stellvertretend für das Wesenhafte in der Welt erfahren – die Welt als einmaliger gemeinsamer Lebensraum rückt in den Mittelpunkt. Die wechselseitige Abhängigkeit aller Erdteile voneinander wird durch Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftsunterricht begreifbar. Abstrakte Fähigkeiten werden stets an das praktische Lebensumfeld geknüpft
– z.B. wird die Prozent-und Dreisatzrechnung am Beispiel des Kapitalzinses erlernt. Mit der römischen Geschichte wird der Schritt vom Stammesmitglied zum „Bürger“, und am Mittelalter die Wandlung der persönlichen Grundbesitzverhältnisse hin zum Territorialstaat nachvollzogen.