Motive

Zwei Strömungen ringen gegenwärtig miteinander um eine Antwort auf die Frage nach der menschlichen Identität. Die eine ist rückwärts gewandt und rekonstruiert die Gruppenidentität vergangener Epochen. Sie fordert Nationalwirtschaft und nationale Vorrechte statt Weltwirtschaft und EU-Regierung. Dieser Strömung steht eine andere entgegen. Sie begreift die Globalisierung als Chance. Nicht in der politischen Einigung und nicht in der Weltwirtschaft sieht sie das Übel, sondern in der Tatsache, dass die Menschheit zwar wirtschaftlich und politisch, jedoch nicht auch kulturell zusammenwächst. 
 

Wie kann der Einzelne auch seine geistige Identität in der Weltgemeinschaft finden, der er physisch bereits angehört? Was können Schule und Erziehung leisten, damit der Heranwachsende sich selbst nicht nur als Angehörigen einer Nation erlebt, sondern sich als Menschheitsrepräsentant fühlen und aus dieser globalen Perspektive heraus denken und handeln lernt?